GemeinsamVOKAL 2022


„Zwischen dem 30. September und dem 3. Oktober 2022 trafen sich rund 40 gesangbegeisterte Alumni und Alumnae sowie Stipendiat:innen der Studienstiftung nach zweijähriger pandemiebedingter Pause in Dresden zu einem weiteren Projektwochenende von gemeinsamVOKAL, einem ambitionierten und regelmäßig neu zusammengestellten Kammerchor des Alumnivereins. Zum wiederkehrend aktuellen Thema „Friedensprojekt Europa“ studierten wir unter der musikalischen Leitung von Maximilian Stössel mehrere Acapella-Chorwerke ein, darunter „Advance Democracy“ von Benjamin Britten, „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger, die Zwölftonmusik „Gegen den Krieg“ von Hanns Eisler sowie das moderne Chorarrangement „Die Gedanken sind frei“ von Oliver Gies.

Die am Freitagnachmittag aus allen Ecken Deutschlands angereisten Teilnehmenden unterschiedlichen Alters waren hoch motiviert und hatten die im Voraus verteilte Literatur gut vorbereitet, sodass wir bei der Probenarbeit sehr schnell gestalterisch aktiv werden konnten. Neben vielen kürzeren Pausen und viel Raum für das gegenseitige Kennenlernen beim gemeinsamen Essen und an den Abenden besuchten wir am Samstagnachmittag das Militärhistorische Museum der Bundeswehr, wo wir uns in einer Führung über die Geschichte und die Rolle der deutschen Armee bis zur heutigen Bundeswehr informierten und viele Details zur Geschichte der kriegsgeplagten Stadt Dresden erfuhren. Mit den intensiven Eindrücken dieses Besuchs wurde im Anschluss und den ganzen Sonntag über wieder intensiv an den thematisch verwandten Chorstücken geprobt und mit den neuen Erkenntnissen und Emotionen an musikalischem Ausdruck und Gestaltung gearbeitet.

Das Wochenende mündete am darauf folgenden Tag der deutschen Einheit, dem 3. Oktober 2022, in einem musikalischen Stadtrundgang durch die Innenstadt Dresdens. Wir begannen unseren Rundgang im Albertinum mit zwei Chorsätzen von „Verleih uns Frieden“ und überraschten mit unserem Auftritt im Foyer dort bereits viele Besucher:innen, die uns spontan begleiteten. Bei den Brühlschen Terrassen hatten wir schon mehr Zuhörer:innen als Ausführende. In der Frauenkirche, dem letzten Ruheort von Heinrich Schütz, trugen wir von ebendiesem Komponisten inmitten der feiertäglichen Besucherströme „Verleih uns Frieden“ und „Gib unserm Fürsten [und aller Obrigkeit Fried und gut Regiment]“ vor; zwei Gebete, die in der aktuellen politischen Lage Osteuropas passender nicht sein könnten. An der nächsten Station, dem Zwinger, erinnerten wir uns unter freiem Himmel mithilfe des beschwingten Chorsatzes von Oliver Gies an die grenzenlose Freiheit der Gedanken. In der hervorragenden Akustik der Busmannkapelle sangen wir nicht nur von der Zerstörung Dresdens im zweiten Weltkrieg, sondern unter Gitarrenbegleitung auch einen Liedermacher-Song aus der Wendezeit über Menschlichkeit, Toleranz und Freiheit. Das Ende unseres musikalischen Stadtrundgangs bildete die Dresdener Kreuzkirche, wo wir schließlich mit „Advance Democracy“ für Frieden und Demokratie auftraten.

Das gemeinsame Wochenende war sowohl für die Teilnehmenden als auch für die Zuhörenden ein großer Erfolg - nicht zuletzt durch die hervorragende Vorab-Planung der lokal ansässigen Teilnehmenden Sophia Schulz und Clemens Dubslaff. Die Gruppe passte menschlich und stimmlich sehr gut zusammen; wir haben auf sehr hohem Niveau gemeinsam Musik machen und unseren Wünschen und Bedürfnissen öffentlich Gehör verschaffen können. Dabei haben wir viel Neues über den Aufführungsort Dresden gelernt und konnten während des Feiertages bei mildem Herbstwetter viele Menschen auf der Straße erreichen. Wir danken dem Alumniverein der Studienstiftung für die organisatorische und finanzielle Unterstützung!”

Vielen Dank an Martin Linnartz für den Rückblick!

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Herbstspaziergang durch den Exotenwald der Regionalgruppe Heidelberg/Mannheim

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Wanderung auf den Kalimandscharo der Regionalgruppe Leipzig/Halle/Magdeburg